Winterbach ist auch 2023 weiterhin Fairtrade Kommune
Die Gemeinde Winterbach erfüllt weiterhin alle fünf Kriterien der Fairtrade-Towns Kampagne und darf somit für weitere zwei Jahre den Titel „Fairtrade Kommune“ tragen.
Bürgermeister Sven Müller freut sich über die Verlängerung des Titels: „Die Bestätigung der Auszeichnung Fairtrade Kommune belegt, wie nachhaltig der faire Handel in Winterbach verankert ist, dank einer sehr engagierten Arbeit unserer lokalen Akteure. Ich bin stolz, dass unsere Gemeinde weiterhin dem internationalen Netzwerk der Fairtrade-Towns angehört.“ In der erneuten Auszeichnung sieht er zugleich einen Auftrag an die Gemeinde, sich darüber Gedanken zu machen, wie der faire Handel in Winterbach weiter gefördert und ausgebaut werden kann, auch indem neue Partner gewonnen werden.
Gemeinsam mit Elke Stiller und Barbara Berger von der lokalen Steuerungsgruppe nahm der Bürgermeister die neue Urkunde entgegen. Die Gruppe freue sich sehr darüber, dass Winterbach weiterhin den Titel "Faire Gemeinde" tragen darf, so die beiden Sprecherinnen. Besonders dankten sie im Namen der Steuerungsgruppe „allen Winterbachern und Winterbacherinnen sowie dem Rathaus und den Vereinen und Geschäften, die sich hier für die Idee eines gerechteren Welthandels einsetzen. „Unsere eigene Motivation, auf fair trade zu setzen, hängt auch mit aktuellen Krisen in der Welt und in Europa zusammen“, beschreiben sie ihre Beweggründe. Dabei gehe es um ungleiche Lebensbedingungen und den Klimawandel, der viele Menschen dazu bringe, ihre Heimat zu verlassen. Fair trade zielt auf die Zusammenarbeit mit kleineren Betrieben der Länder des Globalen Südens ab. Dabei soll auf klimaschädliche Monokulturen verzichtet und stattdessen schonende Pflanzungen und Techniken gefördert werden. Die Stärkung der Zusammenarbeit mit kleineren Betrieben hat wiederum positiven Einfluss auf die Lebensverhältnisse der einzelnen Familien in den Herkunftsregionen.
Die Steuerungsgruppe hofft, dass künftig mehr örtliche Gaststätten, Bäckereien und weitere Anbieter fair gehandelte Artikel in ihr Angebot aufnehmen und das Projekt „Fairtrade Kommune“ damit unterstützen. Mit der Lehenbachschule wurde für das kommende Schuljahr bereits ein konkretes Projekt für eine Zusammenarbeit ins Auge gefasst. Auch die Faire Kirchengemeinde (zertifiziert seit März 2022) veranstaltet regelmäßig Themengottesdienste, neulich erst zum Thema Wasser. Zwischen Fairer Gemeinde und Fairer Kirchengemeinde besteht eine enge und gute Kooperation.
Neben ihrer Freude über die erneute Auszeichnung wünschen sich die Sprecherinnen, dass sich noch mehr Menschen aktiv für den fairen Handel vor Ort einsetzen. Auch in der Fairtrade-Steuerungsgruppe der Lokalen Agenda werden neue, gerne auch junge Mitstreiter gesucht und herzlich willkommen geheißen. Ebenso freuen sich Elke Stiller und Barbara Berger jederzeit über neue Anregungen und Ideen.
Im Herbst 2018 hatte der Gemeinderat beschlossen, den Titel „Faire Gemeinde Winterbach“ anzustreben. In den folgenden beiden Jahren wurden durch eine eigens gegründete Steuerungsgruppe mit großem ehrenamtlichem Einsatz sämtliche Maßnahmen getroffen, um die Kriterien für eine Antragsstellung zu erfüllen.
Wer Lust hat, die Arbeit vor Ort zu unterstützen, ist herzlich eingeladen Kontakt mit Barbara Berger und Elke Stiller aufzunehmen.
Winterbach ist eine von über 820 Fairtrade-Towns in Deutschland. Das globale Netzwerk der Fairtrade-Towns unter dem Motto „global denken, lokal handeln“ umfasst über 2.000 Fairtrade-Towns in insgesamt 36 Ländern. Weiter Informationen gibt es unter www.fairtrade-towns.de.
Winterbach – eine Fairtrade-Gemeinde
Seit Sommer 2021 darf Winterbach sich Fairtrade-Gemeinde nennen. Doch was bedeutet das? Was bedeutet es, "fair" zu handeln?
Es sollte niemand – egal wo auf der Welt – durch das Handeln bzw. den Handel hier in Winterbach geschädigt werden. Das heißt, Bauern und Arbeiter sollten für ihre Arbeit so entlohnt werden, dass sie in Würde davon leben können. Und auch die Natur sollte nicht beschädigt werden.
Leider ist so ein Handel(n) noch lange nicht die Regel. Viel zu oft werden für den Wohlstand der einen andere ausgebeutet und die Natur wird zerstört.
Durch den Konsum von Fair-Trade- Produkten wird nun zumindest manchen Menschen ein besseres Leben ermöglicht.
Beim fairen Handel gibt es für bestimmte Rohstoffe langfristige Verträge, in den Genossenschaften wird wichtige Infrastruktur gefördert – es werden Brunnen, Schulen, Krankenstationen usw. gebaut. Und es gelten Regeln, die z. B. ausbeuterische Kinderarbeit ausschließen.
Indem in Winterbach von etlichen Händlern solche Produkte verstärkt angeboten werden und Gastronomie, Kirchen und Vereine solche Produkte konsumieren, tragen wir etwas zur Fairness bei.
Zudem ist uns wichtig, auch die örtliche Landwirtschaft und den örtlichen Handel zu unterstützen – nach dem Motto: lokal und saisonal einkaufen. Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit gehören nun einmal überall zusammen.
Wer sich von diesen Gedanken angesprochen fühlt, ist herzlich eingeladen, zu unserer Steuerungsgruppe dazuzustoßen – wir können Unterstützung gut brauchen. Sehr gerne auch von jungen Menschen!
Wir freuen uns über Ihre E-Mail.
Winterbacher Schokolade
Der Agenda Fairtrade und der Steuerungsgruppe ist es 2022 gelungen, die erste, fairgehandelte „Winterbacher Schokolade“ auf den Markt zu bringen. Deren Inhaltsstoffe und Endprodukte sind fair gehandelt und die Schokolade trägt das Gepa-Fairtrade-Siegel. Die Verpackung ziert ein Bild des Martkplatzes mit den drei Rathäusern sowie der Michaelskirche. Gemalt wurde das Bild vom Winterbacher Künstler Thitz.
Der Preis von 2,50 € pro Schokolade ergibt sich zum einen aus dem höheren Betrag, der von der GEPA (Gesellschaft für partnerschaftlichen Handel) an die Kakaoproduzenten abgeführt wird. Zum anderen möchten wir ein Projekt für Indigene in Brasilien und die Arbeit zum Thema Fairtrade generell unterstützen.
Die Schokolade ist in drei Variationen erhältlich: Vollmilch mit 37 Prozent Kakaoanteil, Zartbitter (60 Prozent) und dunkle Schokolade (70 Prozent). Vollmilch und Zartbitter sind dabei sogar biozertifiziert.
Folgende Verkaufsstellen bieten die Winterbacher Schokolade an: Abramzik-Markt, Frischemarkt Kefer, Blumenhaus Knauß und der Naturkostladen Trautner.